Reise ins Südtirol

Samstag, 23. bis Freitag, 29. April 2016

 

26 gut gelaunte Seniorinnen und Senioren fuhren am 23. April bei wenig optimalem Wetter in einem komfortablen Bus der Firma Engeloch von Köniz über die Autobahn A1-A2-A14 bis zum Autobahnkreuz Rotsee, dann über Sihlbrugg – Hirzel – Wädenswil – Sargans – Fürstentum Liechtenstein – durch den Arlberg-Tunnel nach Landeck zum Mittagshalt und weiter über den Reschenpass ins Vinschgau, wo uns die riesigen Obstplantagen – vor allem Spalieräpfel in voller Blüte – beeindruckten. Oberhalb von Burgeis genossen wir eine interessante Führung durch das Benediktinerkloster Marienberg, bevor wir zu unserer Unterkunft in Bozen weiter reisten.

 

Am Sonntag wurden wir von einem Stadtführer im Hotel abgeholt und dann im Rahmen eines Rundgangs auf viele Sehenswürdigkeiten in der mittelalterlichen Altstadt aufmerksam gemacht. Später fuhren wir auf den Bozener Hausberg Ritten, wo wir bei angenehmer Witterung einen Spaziergang zu den Erdpyramiden – lehmigen, schutthaltigen Moränenablagerungen der einstigen Gletscher – unternehmen konnten.

 

Am nächsten Tag besuchten wir die Stadt Meran und das Meranerland, eine der vielfältigsten Ferienregionen im gesamten Alpenraum. Beeindrucken liessen wir uns unter anderem von der einst von einer Stadtmauer mit vier Stadttoren umgebenen Altstadt mit den längsten Laubengassen in ganz Tirol und von historischen Bauwerken von Romanik bis Jugendstil. Am Nachmittag fuhren wir zum Schloss Trauttmansdorff und schlenderten durch die vielfältigen, prächtigen Gartenanlagen, die auf einem Areal von 12 Hektaren angelegt sind. Später statteten wir dem Castel Katzenzungen bei Prissian einen Besuch ab. Die Burg, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen, dient heute als "Eventlocation" für Hochzeiten, andere Feiern, Tagungen usw. mit bis zu 450 Gästen. An seinem Fusse wächst der Versoaln, der wahrscheinlich grösste und mit über 350 Jahren vermutlich auch älteste Rebstock der Welt, dessen Laubdach sich über 300 Quadratmeter erstreckt. Aus seinen Trauben werden heute noch 75 bis 120 Flaschen Wein pro Jahr produziert.

 

Unser nächster Ausflug galt am Dienstag dem Schloss Sigmundskron, in welchem das Messner Mountain Museum Firmian untergebracht ist. Eine Reiseteilnehmerin hat die Treppenstufen, über welche wir auf- und abgestiegen sind, gezählt: Es waren 589 bis zum "Getränkehalt" im Hof des Restaurants. Gesehen haben wir sogar den Hausherrn persönlich: Der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner ging neben uns vorbei…

 

Zum Mittagshalt fuhren wir an den Kalterer See, der als grösster natürlicher See Südtirols, wärmster Alpensee und Namensgeber des Weins aus dieser Gegend bekannt ist. Auf der Rückfahrt nach Bozen schalteten wir einen Zwischenhalt in St. Pauls ein und besuchten die stattliche gotische Pfarrkirche, die auch "Dom auf dem Lande" genannt wird.

 

Für den Ausflug ins Eisacktal, zum Augustiner Chorherrenstift Neustift bei Brixen, war am Mittwoch warme Kleidung angesagt. Es regnete nicht nur, es schneite sogar – Ende April(!). Im Rahmen einer Führung besuchten wir unter anderem die beeindruckende Stiftsbibliothek mit ca. 92'000 Bänden in einem Saal im Rokokostil. In der riesigen Klosteranlage sind unter anderem auch ein angesehenes Schülerheim für bis zu 90 Jugendliche und eine ziemlich grosse Weinkellerei untergebracht. Selbstverständlich fehlt auch ein Klosterladen nicht.

 

Einen "Hauch von Italien" konnten wir am Donnerstag verspüren. Durch die Salurner KIause fuhren wir nach Trento. Deutlich aufgefallen ist uns die Sprachgrenze in Salurn / Salorno: Strassen, Geschäfte, Restaurants usw. sind bis dort sowohl in Deutsch als auch in Italienisch angeschrieben, nachher nur noch in Italienisch. Die Stadtführung war auch in Trento mit seinem Stadtbild, das sich als Mischung aus österreichischer und italienischer Kultur zeigt, sehr interessant. Beeindruckt haben uns nicht zuletzt der Dom, der Domplatz mit seinem barocken Neptunbrunnen aus dem 18. Jahrhundert und die Farben der Palazzi. Wenig "südlich" war allerdings das Wetter, insbesondere die Temperatur. Immerhin konnten wir aufs Öffnen der Regenschirme verzichten, und am Nachmittag war es sogar möglich, den Espresso am Rande des Domplatzes "draussen" zu geniessen.

 

Am Rückreisetag zeigte sich endlich auch das Wetter von einer wesentlich besseren Seite. Bei blauem Himmel und Sonnenschein fuhren wir über die Brenner-Autobahn ins Inntal, durch den Arlberg-Strassentunnel und via St. Gallen – Zürich zurück nach Köniz. Obschon der Verkehr zeitweise etwas "zähflüssig" war, blieben wir von grösseren Staus verschont, sowohl im Südtirol als auch später in Österreich und in der Schweiz.